… genauer gesagt “eine chemisch leicht modifizierte Form des synthetischen Cannabinoids “CP-47,497”. Und nicht wie bisher angenommen das “cannabimimetische Aminoalkylindol “JWH-018”“.
Aha.
Letzte Woche habe ich hier berichtet, dass noch mehr im Handel befindliche “pflanzliche Räuchermischungen” mit verschiedenen chemischen Zusätzen aufgepeppt wurden.
Ich habe daraufhin bei Volker Auwärter von der Uni Freiburg nachgefragt, welche Produkte betroffen sind. Daraufhin hat er mir freundlicherweise u.a. folgendes geschrieben:
Wir haben die folgenden Produkte getestet: SPICE (in den Varianten silver, gold, diamond, arctic synergy), Smoke, Skunk, Sence, Yucatan Fire. Alle Proben enthielten Wirkstoff mit cannabisähnlichem Wirkungsspektrum. Zu den Inhaltsstoffen kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt keine genaueren Angaben machen, ich bitte um Ihr Verständnis. Wir können bestätigen, dass “JWH 018” als Zusatz auftritt – allerdings nicht in allen Produkten.
Damit war klar, welche Produkte betroffen sind und dass noch weitere Chemikalien im Spiel sind. Jetzt weiß ich auch, warum er mit noch genaueren Angaben zurückhaltend war.
Heute haben er und das Bundeskriminalamt (BKA) mit einer gemeinsamen Pressemitteilung die Katze aus dem Sack gelassen:
Das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg und das Bundeskriminalamt teilen mit:
Hauptwirkstoff von „Spice“ identifiziert
Das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg und das Bundeskriminalamt warnen vor der Modedroge „Spice“
Das Rechtsmedizinische Institut des Universitätsklinikums Freiburg und das Bundeskriminalamt warnen eindringlich vor dem Konsum von „Spice“ und vergleichbaren Produkten. Bei „Spice“ handelt es sich um Mischungen aus getrockneten Pflanzenteilen, die als Räuchermischungen deklariert werden, tatsächlich aber als Ersatz für Cannabisprodukte Verwendung finden. Für Konsumenten ist nicht erkennbar, ob den Kräutermischungen synthetische, hochpotente Wirkstoffe zugesetzt wurden.
Wie gemeinsame Laboruntersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg und des Bundeskriminalamts belegen, enthält „Spice“ als Hauptwirkstoff eine chemisch leicht modifizierte Form des synthetischen Cannabinoids „CP-47,497“. Dieser Vertreter aus der Gruppe der so genannten „nicht klassischen“ Cannabinoide weist strukturelle Ähnlichkeiten mit dem Hauptwirkstoff der Cannabispflanze, dem delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) auf, besitzt aber eine gegenüber THC um ein Vielfaches erhöhte pharmakologische Potenz.
Das bisher in den Medien als alleiniger Wirkstoff in „Spice“ genannte cannabimimetische Aminoalkylindol „JWH-018“ konnte lediglich in einigen von der Rechtsmedizin Freiburg und dem Bundeskriminalamt untersuchten „Spice“-Proben in vergleichsweise niedriger Konzentration nachgewiesen werden. In anderen „Spice“-ähnlichen Kräutermischungen war hingegen „JWH-018“ als Hauptwirkstoff enthalten. Die gemeinsamen Untersuchungsergebnisse werden im Journal of Mass Spectrometry 2008, Band 45, veröffentlicht.
Die hohe Wirksamkeit der synthetischen Cannabinoide sowie die ungleichmäßige Verteilung der Wirkstoffe in den Kräutermischungen bergen das Risiko von Überdosierungen nach dem Rauchen von „Spice“ und vergleichbaren Produkten. Von einem mindestens mit Cannabis vergleichbaren Suchtpotenzial ist auszugehen.
Weiterhin können durch den Verbrennungsprozess beim Rauchen sowie durch Umsetzungen der Wirkstoffe im Körper toxische und potentiell krebserregende bzw. krebsfördernde Produkte gebildet werden. Es besteht somit eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung für die Konsumenten.
Das Bundeskriminalamt und das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg unterstützen mit kriminaltechnischen Untersuchungsergebnissen und polizeilichen Erkenntnissen aktiv das derzeit laufende Prüfverfahren beim Bundesministerium für Gesundheit zur zeitnahen Unterstellung der festgestellten Substanzen unter das Betäubungsmittelgesetz.
Kontakt:
Dr. Volker Auwärter, Tel. 0761-203 6862; E-Mail:
Pressestelle BKA Wiesbaden, Tel. 0611-551 3083; E-Mail:
Das ist eine echte Neuigkeit und eine weitere Demonstration der Hilflosigkeit. Schließlich suchen Chemiker schon lange nach der wirksamen Substanz in Spice und man sollte doch denken, dass das nicht so schwierig sein kann. Aber nein, nur ganz langsam kommt die Wahrheit ans Licht. Wer weiß, was die in den nächsten Wochen noch alles in den Kräutern finden. Vielleicht muss das Zeug dann auf dem Sondermüll entsorgt werden.
Jedenfalls wird jetzt vermutlich noch fieberhaft getestet, um dann nächste Woche alles, was gefunden wird, gleich ins gegenwärtige Verbotsverfahren mit aufzunehmen.
Übrigens hat auch Stern TV testen lassen und weiß Interessantes zu berichten:
Dabei ist Spice längst nicht mehr die einzige verdächtige “Kräutermischung”. Inzwischen gibt es diverse Nachahmer-Produkte, sie heißen beispielsweise Smoke, Genie, Sense. Was in diesen Mischungen steckt, wusste man bisher nicht. Die Untersuchung im Auftrag von stern TV hat alarmierende Ergebnisse: Auch sie sind mit Cannabinoiden versetzt, und zwar zum Teil viel stärker als Spice.
In einer Stichprobe des sogenannten Genie wurden zwei Prozent JWH-018 gefunden, in Smoke sogar drei Prozent. Das ist das 15-fache der in Spice (0,2 Prozent) festgestellten Menge. Eine höhere Konzentration wurde bisher in keiner anderen Mischung nachgewiesen. Bei den Nachahmer-Produkten können die Suchtgefahren also ungleich höher sein.
Es wird immer deutlicher, was die repressive Politik gegen pflanzliche Drogen anrichtet: Statt “Klare Sache im Fachgeschäft” ist “Chemiecoctail in der Wundertüte” angesagt.
s. auch:
süddeutsche.de, 19.01.09, “Spice” wirkt stärker als Cannabis”
Kommentare
4 Antworten zu „Hauptwirkstoff von “Spice” ist “CP-47,497″…“
Dass es nach dem Verbot von
Dass es nach dem Verbot von Spice & Co Nachahmerprodukte geben würde, war ja klar. “Forest Humus” ist eines davon. Die Kräutermischung enthält scheinbar ähnliche chemische Inhaltsstoffe wir Spice und ist damit illegal. Dass die Mischu
Tja die Seeds werden bald
Tja die Seeds werden bald wieder RICHTIG gefragt sein..Hey Pilze sind ja auch verboten in NL jetzt..
Es ist wohl zu viel zu hoffen
Es ist wohl zu viel zu hoffen, dass der Spice-Hype der Politik die negativen Folgen der Cannabisprohibition zu Bewusstsein bringt.
Der Gedanke, dass man den menschlichen Wunsch, sich zu berauschen, mit Verboten kontrollieren kann, ist eine Machtphantasie, nichts weiter.
man versucht mal wieder etwas
man versucht mal wieder etwas zu verbieten was einem anscheinend guttut.
oha,…..beim verbrennen von diesen stoffen können krebserregende stoffe gebildet werden ,….soso ,…und bbeim tabakrauchen??? da nicht ?! …ach so ja ,…. ich hab chemie ,neurologie,psychologie und medizin studiert ,… und kenn mich da etwas aus ,….
ja , das verbot des natürlichen und deren patentierungen tragen die früchte der “suchtprävention” , so wie wir es schon lange vorrausgesehen haben.
und was uns wieder freundlich stimmt , ist dass im fernen osten angeboten wird ,synth. cannabinoide so zu desighnen , dass sie ,quasi noch gar nicht erfunden sind.
ja,..und unserem schützling hanf wird auch gefallen , wenn die staatsdiener nun mit einer neuen “bedrohung” beschäftigt sind.
und alle grower freuen sich mit ,…
lets plant a plant , rihgt now!!