Mitten in Amsterdam hat der erste Cannabis Social Club der Niederlande eröffnet. Der „Tree of Life“ agiert ähnlich wie die bereits bestehenden Clubs in Spanien und Belgien. Das Mindestalter für Mitglieder ist 21 Jahre, wobei die Mitgliedschaft ausschließlich in den Niederlanden wohnhaften Personen vorbehalten bleibt. Patienten mit gültigem Rezept dürfen bereits ab 18 beitreten. Der Finanzbericht des Clubs ist für alle Mitglieder zu jeder Zeit einsehbar, zudem können sich interessierte Clubmitglieder die Produktionsstätte anschauen.
Zur Produktion des Weeds, das von Mitgliedern angebaut wird, werden weder Pestizide noch Isektizide verwendet, Ziel des Clubs ist die Produktion eines rein biologischen Produkts.
Die maximale Abgabemenge beträgt, genau wie in den niederländischen Coffeeshops, fünf Gramm pro Tag und Person, Patienten mit höherer Verordnung bekommen selbstredend mehr. Neue Mitglieder werden beim Eintritt über ihre Konsumgewohnheiten befragt, damit der Anbau so geplant werden kann, dass man weder zu viel noch zu wenig produziert. Die Gärtner produzieren zur Sicherheit immer einen leichten Überschuss, so dass schlechte Ernten durch Schädlingsbefall, menschliches oder technisches Versagen kompensiert werden können. Das Gespräch über persönliche Konsumgewohheiten soll auch dabei helfen, eventuelle problematische Konsummuster zu erkennen, zu reflektieren und adäquat zu reagieren. Reflektion und Prävention sind Teil der „Harm Reduction“-Strategie zur Minimierung eventueller gesundheitliche Risiken. So rät der „Tree of Life“ seinen Mitgliedern, Cannabis zu verdampfen oder zu essen, anstatt es zu rauchen und lässt in den Clubräumen lediglich diese beiden Schadstoff freien Applikationsformen zu.
Das angebotene Gras, zu dem man als Mitglied auch noch ein Cannabinoid-Profil aus dem Cannabis Collegue bekommt, wird zum Selbstkostenpreis von 6,50-7,50 Euro abgegeben. Die Aufnahmegebühr beträgt 25 und der Jahresbeitrag 50 Euro. Neben leckeren Sorten bietet der Club Veranstaltungen wie die „Hash Night“, Cannabis-Kochworshops oder Ice-O-Later-Hasch Kurse an. Der „Tree of Life“ bringt so als erster CSC der Niederlande wieder einen Teil eben jener Cannabis-Kultur nach Amsterdam zurück, die der repressiven Politik und der zunehmenden Kommerzialisierung der Coffeeshop-Szene zum Opfer gefallen ist. Bleibt zu hoffen, dass diesem Beispiel nicht nur viele Niederländer folgen werden.
(Update 16.02.2015 GW):
keinwietpas.de, 14.02.2015: Staatsanwaltschaft: “Tree of Life” wird nicht gedulded
Der Cannabis Social Club “Tree of Life” fällt laut Staatsanwaltschaft nicht unter die Duldungsverordnung. Wie die Tageszeitung “De Telegraaf” meldet, mache sich der Club, der für seine Mitglieder Cannabis anbaut, wegen geschäftsmäßigen Handels und seiner Größe strafbar. (…)
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